Dr. Richard Reschika Übersetzungen

Mircea Eliade, Der besessene Bibliothekar.
Roman, Aus dem Rumänischen von Richard Reschika.


Insel Verlag, Frankfurt/M. 1995; als Taschenbuch in der Phantastischen Bibliothek des Suhrkamp Verlags, Frankfurt/M. 1998.

Cesare ist Bibliothekar in einer Provinzstadt. Er lebt bescheiden und zurückgezogen, sein Lebensinhalt ist die Bibliothek mit ihrer alten Handschriftensammlung und seine einzige Leidenschaft die Entschlüsselung griechischer Manuskripte aus dem Mittelalter. Dieses ruhige, ereignislose Leben wird durch einen geheimnisvollen Brand durcheinandergebracht. Eines Nachts, als Cesare wieder einmal mit einer Handschrift beschäftigt ist, bricht in der Bibliothek ein Brand aus – und wie aus dem Nichts stehen plötzlich zwei halbnackte Männer und eine Frau inmitten der Rauchschwaden vor Cesare. Es besteht höchste Lebensgefahr, denn seltsamerweise sind alle Ausgänge der Bibliothek verschlossen. Zum ersten Mal in seinem Leben sieht Cesare sich gezwungen zu handeln. Er wird zum Lebensretter und Helfer wider Willen. Selbst nur knapp dem Tod entronnen, erfährt der schwerverletzte Bibliothekar, dass er in Kürze sein Augenlicht verlieren wird. Es beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit…
     Die Enträtselung der mysteriösen Ereignisse in der Brandnacht wird für Cesare zu einer sein Leben beherrschenden Obsession. Es kommt zu weiteren geheimnisvollen Zwischenfällen, die Cesare an den Rand des Wahnsinns treiben, bis er schließlich eine unglaubliche Entdeckung macht: Er scheint das Opfer einer teuflischen Verschwörung zu sein. Durch ein magisches Ritual soll er zu einer neuen, die Welt verändernden Heils- und Führergestalt gemacht werden…
     Eliade, der dieses fesselnd erzählte Meisterwerk während seines Indienaufenthalts 1930/31 in einem Ashram niedergeschrieben hat, lässt die Welt des Magischen und Okkulten in die wohlvertraute Lebenswirklichkeit seiner Figuren einbrechen. Ein im doppelten Wortsinn phantastischer Roman.